StummfilmKonzerte So haben Sie Stummfilme noch nie gehört. |
Glossar
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Erziehe Dich selbst
Gesundheit, Körper und Selbstoptimierung in den 1920er Jahren
[Programm aus verschiedenen Kulturfilmen]
Ist Zähneputzen eine Privatsache? Wen geht es was an, wenn ich abends im Bett gern noch einen Roman lese? Warum Milch trinken, wenn es Wein gibt? Warum den Körper trainieren und Morgengymnastik treiben, wenn ich dazu keine Lust habe? Wo hört bei Hygiene, Sport und Ernährung die persönliche Freiheit auf und wo beginnt die „Volksgesundheit“?
Im Zeichen von Liberalismus, Ökonomisierung des Lebens und Wandel der Öffentlichkeit befassen sich im 20. und 21. Jahrhundert nicht nur Behörden, Lehrer und Mediziner mit solchen Fragen, sondern vor allem auch die Massenmedien und die Social Media. Einen bedeutenden Schub erhielt diese Entwicklung in Deutschland in den 1920er Jahren und Film und Kino spielten dabei eine besondere Rolle. Das zeigen auch die Beispiele in diesem bunten Stummfilmprogramm, das um Hygiene, Sport und Ernährung kreist. Der Körper erscheint als ein Gut, das es zu erhalten und zu ertüchtigen gilt.
Zu sehen sind Animations- und Werbefilme, kurze Dokumentationen, Lehr- und Kulturfilme, die die ganze inhaltliche und filmkünstlerische Vielfalt im Umgang mit dem Thema vor Augen führen. Da ein belehrender Zeigefinger auch damals wenig nutzte, setzte man früh auf komische und unterhaltende Elemente und die Mischung von Fiktion und Dokumentation. Ziel war es, das Publikum zu packen und die Botschaft massenwirksam zu vermitteln. Es ist alles dabei: Vom faszinierenden Muskelmann zum jugendlichen Kettenraucher, vom turnenden Säugling zur Trickfilmfigur Leberecht Klug und dem Armeesport der Reichswehr. Das gemeinsame Motto ist: „Erziehe Dich selbst!“
Die Filme:
Text: Philipp Stiasny
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