Stephan v. Bothmer stellt mit seiner Musik einen einzigartigen Film vor:
Kurioser kann eine Parodie kaum sein, genauso bizarr wie sein Titel. Wir alle lieben das große russische Kino der Stummfilmzeit. Aber dieser Film bricht mit allen, was wir kennen. Es ist Kuleschows Manifest für ein neues Kino. Ein Reigen grandioser, grotesker Einfälle, gespickt mit Seitenhieben auf das amerikanische Kino, unfassbar komisch - aber auf eine völlig neue Weise.
Stephan v. Bothmers neu komponierte Musik scheint dabei den Film real zu machen. Groteskes wirkt selbstverständlich und wird dadurch noch komischer. Eine einzigartige Kombination.
Lew Kuleschow, der Urvater der sowjetischen Avantgarde, erklärt programmatisch die Montage und nicht die Handlung zum bestimmenden Konstruktionsprinzip des Films. Sein Material holt sich Kuleschow dabei souverän aus der Trickkiste des Kinos. Er stellt Stereotypen des sowjetischen Alltags im Stil des amerikanischen Detektivfilms und des Westerns dar. Am Ende bleibt ein veränderter Blick auf die russische Revolution und das Kino selbst.
Der Film ist gleichzeitig Avantgarde, Groteske, Filmisches Experiment, Massenkunst und Manifest. [Lew Kuleschow, UdSSR 1923]