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Glossar
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Sumurun
18.04.2006, 20 Uhr
Ernst Lubitsch, D 1920, 95 min
„Sumurun“ ist eine Geschichte wie aus 1001 Nacht: so fremd und so weise, so anmutig und erotisch, so tückisch und blutig. Der Film hat den berühmten Lubitsch-Touch. Er zeigt Ernst Lubitsch, den Jungen aus der Schönhauser Allee, den es 1922 nach Hollywood verschlägt, auf der Höhe seines Könnens, und zwar sowohl als Regisseur wie als Schauspieler. Lubitsch präsentiert sein populäres Kino der Blicke und Gesten, der großen Gefühle und der kleinen humorvollen Einlagen, der Sinnlichkeit, der eleganten und prächtigen Dekors und ausgefeilten Choreographien. Für den starken Eindruck sorgt freilich auch die von Lubitsch entdeckte Pola Negri, die hier einen furiosen Vamp spielt. Das Publikum war begeistert. Die „B.Z. am Mittag“ schreibt 1920: „Hier ist ein Werk geglückt, von dem stärkste künstlerische Wirkungen ausgehen, das mit reinsten Mitteln die Effekte großer Kunst erzielt und Wege weist im Film-Neuland.“
Im mittelalterlichen Bagdad dreht sich das Liebeskarussell: Der alte Scheich (Paul Wegener) liebt Sumurun (Jenny Hasselquist), die schönste Frau seines Harems. Doch Sumurun liebt heimlich den Stoffhändler Nur-al-Din (Harry Liedtke). Auch der Sohn des Scheichs (Carl Clewing) begehrt die junge Frau, wird aber zurückgewiesen. Das alles ändert sich, als eine Truppe von Schaustellern in der Stadt haltmacht, unter ihnen die rassige Tänzerin Zuleika (Pola Negri) und ein buckliger Gaukler (Ernst Lubitsch). Sofort sind der alte und der junge Scheich Feuer und Flamme für die Tänzerin, die mit den beiden ein Doppelspiel treibt. Zuleika hat es auf die Reichtümer des Alten und die Liebe des Jungen abgesehen, aber das geht nicht lange gut. Besitzgier, Betrug und Eifersucht münden in Rache und Mord. Übrig bleiben Sumurun und Nur-al-Din, für deren Liebe nun der Weg frei ist.
Live-Musik: Stephan v. Bothmer
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Bilder: Friedrich Wilhelm Murnau Stiftung
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