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Stephan Graf v. Bothmer füllt mit seinen spektakulären StummfilmKonzerten Theater und Konzerthäuser auf fünf Kontinenten. Er hat über 2000 Filmmusiken geschrieben und vor über 300.000 Gästen live aufgeführt, perfekt synchron zu Film.
Im Distel-Theater tritt er mit seinem neuen „CineTronium“ auf, ein Instrument mit enormer Ausdruckskraft, dass er speziell für seine Live-Filmmusik entwickelt hat. Bothmers Musik ist mal hypnotisch repetitiv, mal von größter Emotionalität, mal klingt sie entfernt nach 20er-Jahre-Chanson, dann urban und nach aktueller Clubkultur.
Film und Musik verschmelzen zu einer neuen, geradezu berauschenden Einheit.
Berlin. Die Sinfonie der Großstadt ist einer der einflussreichsten Filme der Filmgeschichte. Er wirkt wie ein moderner Video-Clip, weil Filmemacher sich bewusst oder intuitiv an den für diesen Film entwickelten Schnitt- und Gestaltungstechniken orientieren. Er wurde in den Jahren 1925-26 gedreht und am 23. September 1927 im Tauentzien-Palast uraufgeführt.
Der Film zeigt einen Tag im quirligen melting Berlin der 20er Jahre. Arm und Reich, Liebe und Kommerz, Exzess und Arbeit, Menschen und Maschinen sind unmittelbar gegeneinander geschnitten. Die Kamera sieht Brötchen am Morgen auf einem Backblech und das glühende Eisen der Stahlwerke, zeigt die schreitenden Füße der Menschen zur Arbeit und verliert sich im Verkehr am Potsdamer Platz, bis am Abend die Maschinen halten und Leuchtreklamen ihr Licht auf Einkaufsstraßen, Revuen, Theater und das abendliche Glücksspiel werfen. [Walter Ruttmann, D 1927]
Die DISTEL war in den 20 Jahren ein Kino in einem der größten Vergnügungstempel Europas. Neben bewegten Bildern lockten römische Thermen, eine Eislaufbahn, Cafés und Restaurants in den heute denkmalgeschützten Gebäudekomplex am Bahnhof Friedrichstraße.
Live-Filmmusik: Stephan v. Bothmer, CineTronium | Komposition
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