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Glossar

Stummfilme / Musiker

Der Student von Prag

Henrik Galeen, D 1926 | mit Conrad Veidt

Der Mann, der sein Spiegelbild verkaufte und zuerst das Glück, dann den Alptraum dafür bekam. Dramatisch und leidenschaftlich gespielt vom genialen Conrad Veidt. Virtuos und packend interpretiert von Stephan v. Bothmer live am Flügel.

Dieser Film ist ein Remake des gleichnamigen Films von 1913, welcher als weltweit der erste Autoren- und Kunstfilm gilt. Gleichzeitig begründete er den Beginn des Goldenen Zeitalters von Gruselfilmen, für die Deutschland berühmt werden sollte.

Das Remake von 1926 ist noch einmal leidenschaftlicher, dramatischer und die Seele Balduins noch zerrissener. Dies ist vor allem auf das Schauspiel der Starbesetzung zurückzuführen. Allen voran der geniale Conrad Veidt in seiner möglicherweise besten Rolle. Die Geschichte steht in der Tradition der deutschen Romantik.

Bis heute ist die englische Bezeichnung dieses Erzählmotivs "doppelganger theme".

Willy Haas schreibt 1926 im Film-Kurier:

"Als der erste "Student von Prag" erschien – es war wohl so um 1910 [1913, StummfilmKonzerte] –, erregte er zwar sensationelles Aufsehen; und doch war die Zeit noch nicht da, die wahrhaft geniale Eingebung, die hinter diesem Sujet steht, ganz zu überblicken. Heute wissen wir, was uns eigentlich so tief erschüttert hat: im Film kann die Identität des Menschen gespaltet werden. Derselbe Mensch kann zweimal auf der Bühne stehen. Er kann gegen sich selbst kämpfen. Er kann sich selbst verführen. Er kann Dinge tun, die „Er“ eigentlich gar nicht tut – sondern der zweite „Er“, der Doppelgänger. Es gibt im Film die optische Möglichkeit, den ganzen Menschen, den "Menschen mit seinem Widerspruch" zu zeigen; das Unerklärliche am Menschen, das, was tiefer liegt als sein bewußter Wille. Inzwischen ist die Psychoanalyse erfunden worden; man nennt das heute das "Unterbewußtsein"; das alles hat der Film schon damals gezeigt."

Willy Haas, Film-Kurier, Nr. 251, 26.10.1926

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